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COSMO CONSULT optimiert Prozesse bei Raffinerie-Stillstand

Björn Lorenz23.04.2018
Industry 4.0 concept image
Industry 4.0 concept image | shutterstock.com

Wenn Raffinerien und Großanlagen für die Instandhaltung heruntergefahren werden, verrichten dort oft mehrere tausend externe Servicetechniker ihre Arbeit. Jede Prozessoptimierung trägt dann dazu bei, Dauer und Kosten des Stillstands zu reduzieren. Mit mobilen Apps, Cloud-Lösungen und einer ausgeklügelten Systemintegration ist es einer Karlsruher Raffinerie gelungen, die Kommunikations- und Abstimmungsprozesse mit den Servicepartnern in Teilbereichen zu digitalisieren und damit Zeit und Geld zu sparen.

An den Standorten der Prozessindustrie sind die Produktionsanlagen eng miteinander verzahnt. Für Sicherheitsprüfungen ist daher eine Revision der gesamten Anlage, bei der die Produktion vollständig heruntergefahren wird, in regelmäßigen Abständen gesetzlich vorgeschrieben. Die Anlagenbetreiber nutzen diese Shutdown- oder Stillstandsphasen für die Wartung und um Investitionsmaßnahmen umzusetzen.

Auf dem Betriebsgelände der MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG in Karlsruhe, der größten Raffinerie Deutschlands, arbeiten während eines Shutdowns neben den rund 1.000 eigenen Mitarbeitern etwa 3.300 externe Servicetechniker. Da jeder Tag Stillstand hohe Kosten verursacht, sucht das Unternehmen nach Möglichkeiten, um Zeit zu sparen. Zum planmäßigen Shutdown im Frühjahr 2018 setzte MiRO erstmals ein webbasiertes Stillstandsportal mit mobilen Apps ein. Entwickler der Technologie ist die COSMO CONSULT-Gruppe, einer der weltweit führenden Microsoft Dynamics-Partner und End-to-End-Lösungsanbieter. Mit dem Portal gelang es, die Interaktion mit den externen Partnern in wesentlichen Teilbereichen des Projekts zu optimieren.

Beim Datenaustausch auf Nummer sicher

Entscheidend für den Erfolg des Projekts war, dass wichtige Projektdaten zwischen der Stillstandsplanung und den externen Servicedienstleitern digital ausgetauscht werden. So erhalten die Techniker Projektinformationen und Montageaufträge mobil auf ihr Smartphone oder Tablet und melden erledigte Aufträge mobil an die Stillstandsplanung zurück. Koordiniert werden die Datentransfers von zwei Data Hubs; das sind Datendrehscheiben, die Informationen aus einer Software oder mobilen App übernehmen, um sie einer anderen vernetzten Anwendung zu übergeben. Einer dieser Data Hubs ist direkt im MiRO-Rechenzentrum installiert und steuert den Datenaustausch mit den Systemen der Projektplanung, mit dem zweiten Data Hub sind die mobilen Endgeräte der Servicetechniker vernetzt. Die beiden Data Hubs sind ebenfalls miteinander verknüpft.

Damit ist sichergestellt, dass die mobilen Geräte keine direkte Verbindung zum Rechenzentrum haben, was aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben ist.

Digitale Prozesse schaffen Transparenz

Dem unter der Microsoft Azure Cloud laufenden Data Hub steht das cc|vendor & contractor portal zur Seite. Das Stillstandsportal versorgt Servicetechniker mit mobilen Apps für Smartphones und Tablets. Hierzu gehören unter anderem die cc|mobile Rückmeldung für die Meldung erledigter Projektaufgaben oder das cc|mobiles Infotool, das Technikern aktuelle Informationen zu Projekt und Montageauftrag zur Verfügung stellt. Rückmeldungen gelangen über die beiden vernetzten Data Hubs direkt in die Planungssoftware und verändern dort automatisch den aktuellen Projektstatus. Mit cc|z-tool, einer weiteren mobilen App, erfassen Servicetechniker ungeplante Zusatzmaßnahmen, die sich während der Wartungs- oder Montagearbeiten ergeben. Mit einem Foto und einer kurzen Beschreibung wird ein Freigabeprozess initiiert, über den die Stillstandsleitung unvorgesehene Aufgaben mit wenigen Klicks genehmigen und einplanen kann.

 

Zeitersparnis dank mobiler Apps

Während des Shutdowns 2018 nutzen 130 Anwender in 11 verschiedenen Teilprojekten die mobilen Apps von COSMO CONSULT. Dabei wurden rund 24.000 Aktivitäten aufgezeichnet und verfolgt. Mit dem mobilen Datenaustausch erreichte die MiRO Mineraloelraffinerie, dass wichtige Informationen schneller zur Verfügung stehen. So konnten nachfolgende Gewerke früher starten und unproduktive Wartezeiten sowie manuelle Doppeleingaben vermieden werden. „Auf Großbaustellen sind oft bis zu 40 Prozent der Arbeitszeit unproduktiv, weil Servicedienstleister notwendige, aber bürokratische Prozeduren durchlaufen. Außerdem verbringen Mitarbeiter viel Zeit damit, Gewerke, Teile oder Maschinen zu suchen oder auf Genehmigungen zu warten. Das lässt sich mit digitalen Technologien wie dem Data Hub und unseren mobilen Apps vermeiden“, unterstreicht Udo Ramin, Geschäftsführer der COSMO CONSULT TIC GmbH, dem Braintrust für Industrie 4.0-Konzepte und IoT-Technologien der COSMO CONSULT-Gruppe. Waren umfangreiche Projektpläne in Form von Wandtapeten bislang obligatorisch, arbeitete das Stillstandsmanagement der Raffinerie desmal in den Bereichen, in denen mobile Apps eingesetzt wurden, lückenlos digital. Bei einem internen Akzeptanzvoting erhielt die cc|mobile Rückmeldung als Bewertung 4 von 5 Sternen.

 

 

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