Die diesjährige Fachmesse für die Druck- und Verpackungsindustrie fand vom 24. – 26.9.2019 am Messegelände in Nürnberg statt. Auf der europäischen Messe für Verpackungen, Prozesse und Technik präsentierten rund 1.600 Aussteller den geschätzten 45.000 Fachbesuchern ihre neuesten Ideen, Entwicklungen und Trends in zwölf Messehallen. Doch nicht nur Innovationen wurden vorgestellt: Von Packstoffen und Verpackungsmaschinen über Verpackungsdruck und -veredelungen bis hin zu Logistiksystemen und Services gab es eine Menge zu erkunden.
Sind auch Sie in der Verpackungsindustrie angesiedelt, hatten jedoch keine Möglichkeit an der FachPack teilzunehmen? Wir informieren Sie über die Geschehnisse des Jahres 2019 in unserem aktuellen Blog-Beitrag:
Wiederverwendbarkeit und Wiederaufbereitung liegen voll im Trend. Nichtsdestotrotz sind Kunststoffverpackungen unvermeidlich. Werden diese oft zu Unrecht verteufelt? Diese Frage beantworten wir Ihnen in unserem Blog.
Die FachPack ist der Meetingpoint für in- und ausländische Verpackungsspezialisten, um sich über aktuelle Trends zu informieren. Aufgrund des 40-jährigen Jubiläums wurde in diesem Jahr erstmalig ein Leitthema ausgerufen.
Die Messe stand unter dem Motto „umweltgerechtes Verpacken“, deshalb dominierte dieses Thema durch alle Podiumsdiskussionen und Vorträge. Bei den Ausstellern selbst war die Fragestellung der Wiederverwertung weitgehend präsent, wobei große Differenzen in der Priorität des Umweltgedankens ersichtlich waren. So war bei manchen Global Playern die Nachhaltigkeit der Verpackungen ein primärer Fokus, bei anderen Ständen wurden vor allem Kunststoffverpackungen im althergebrachten Sinn ohne sichtbare Weiterentwicklung in Richtung Wiederverwertbarkeit dargeboten. Aufgrund des Stellenwertes der Nachhaltigkeit gab es heuer erstmals neben dem altbekannten Deutschen Verpackungspreis die Verleihung von Sustainability Awards. Verpackungsmüll, Klimawandel und weitere Umweltkrisen verlangen eine umgehende Antwort der CPG Industrie (Consumer Packaged Goods). Durch Auszeichnung der nachhaltigsten Verpackungen möchte man Produkthersteller motivieren, vermehrt Richtung Klimawandel, Wiederverwendbarkeit und Wiederverwertbarkeit zu denken.
Eines der Hauptthemen war die Substitution von Kunststoff durch Karton. Der Trend „weg von Kunststoffen“ hin zu Verpackungen aus Karton ist unübersehbar. Jedoch wird dieser Trend auch kritisch gesehen. Es scheint weder sinnvoll noch machbar, Kunststoffe aus der Verpackungsindustrie zu verbannen. Vielmehr geht es in die Richtung, verantwortungsvoll mit Kunststoffen umzugehen und diese dort einzusetzen, wo es weiterhin sinnvoll und nutzenstiftend ist. Der Slogan „Paper where possible, Plasic when useful“ am Stand einer der Global Player trifft den Trend punktgenau:
Eines der grundlegenden Probleme in diesem Themenkreis ist, dass die Wiedereinbringung von Rohstoffen aus dem Papier- und Kartonbereich derzeit bei ca. 70 Prozent liegt, bei Kunststoffen jedoch nur bei 10 Prozent. Hier sind die Wirtschaft und Politik und vor allem aber auch wir selbst gefordert, die Kunststoffverpackungen weit mehr einem Wiederverwendungs – oder Aufbereitungszyklus zuzuführen. Ideal wäre, Produkte komplett ohne Verpackung im Handel anzubieten. Manche Konsumgüter, insbesondere flüssige Produkte, können aber unmöglich verpackungslos verkauft werden. Nichtsdestotrotz ist die Verpackung aus Papier und Karton deswegen vorteilhaft, weil sie aus einem nachwachsenden Rohstoff, nämlich Holz, besteht. Kunststoff hingegen wird auf Basis von fossilen Rohstoffen (Erdöl) hergestellt, Ressourcen werden somit ineffizient eingesetzt.
Zum Thema Recycling scheint der Trend in Richtung Wiederaufbereitung zu gehen. Die Wiederverwendbarkeit von Verpackungen im Gegensatz zur Wiederaufbereitung hat hier eine untergeordnete Stelle. Der Fokus liegt stärker auf einer Neuaufbereitung der Rohstoffe, sowohl im Papier-/Kartonbereich als auch im Kunststoffbereich. Hier wird mit neuen Technologien im Deinking (Trennung von Bedruckstoffen vom Rohmaterial) daran gearbeitet, die Grundmaterialien wieder sortenrein in einen Recyclingprozess zuführen zu können.
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Am Ende des Tages ist es unübersehbar, dass der umweltgerechte Gedanke auch massiv in der Verpackungsindustrie Einzug hält. Jedoch wird noch viel Zeit und Geld investiert werden müssen, um hier auch zu zählbaren Ergebnissen zu gelangen und die Verpackungen in hohem Grade umweltgerecht und wiederverwertbar zu machen. Eines ist allerdings sicher: wer die letzten Wochen und Monate verfolgt hat weiß, dass der Klimawandel aktuell ein großes Thema ist. Menschen, besonders junge Bürgerinnen und Bürger, engagieren sich für Nachhaltigkeit und kämpfen gegen den Klimawandel. Auch Verpackungshersteller müssen diesem Trend folgen.