Digitalisierung

Digitalisierung in der Abfallentsorgungsindustrie

Stefan Riedl14.11.2018
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Im Entsorgungswesen spielt Technologie heute eine wichtige Rolle. Denn die fortschreitende Digitalisierung hilft dabei, die Entsorgungs- und Recyclingkreisläufe deutlich zu optimieren. Etwa durch Predictive Maintenance.

Die Digitalisierung hat mittlerweile in allen Bereichen des industrialisierten Lebens Einzug gehalten. Smartphones sind beispielsweise aus unserem privaten wie auch beruflichen Leben längst nicht mehr wegzudenken. Aber auch zahlreiche industrielle Anwendungen laufen bereits digital und vernetzt. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Cloud, denn diese ermöglicht eine Verwendung von Daten, Ressourcen und Anwendungen so zentral wie nie zuvor. All dies sind Möglichkeiten, die von Firmen genutzt werden, um weltweit erfolgreich zu sein.

So steht etwa die Abfallentsorgungsindustrie international vor großen Herausforderungen. Durch die zunehmende weltweite Industrialisierung, die Globalisierung des Handels und die damit verbundene Zunahme des Wohlstandes, wird heute mehr Abfall erzeugt als jemals zuvor. Eine nicht unwichtige Rolle spielen dabei immer kleiner werdende Verpackungsgrößen, zunehmend aufwendigere Verpackungen, sowie besonders funktionsfähige Komposit-Verpackungen. Dadurch wird allerdings die Arbeit der Entsorger zunehmend umfangreicher, komplizierter und auch teurer.

Zunehmender Wettbewerb

Gleichzeitig nimmt der Wettbewerb zwischen den Abfallentsorgungsfirmen zu, mit der Folge, dass die Notwendigkeit für kompetitives Equipment auch vor der IT in den Entsorgungsbetrieben nicht Halt macht. Die Anforderungen an die Firmen und Kommunen, den Abfall einer ordnungsgemäßen Verwertung zuzuführen, steigen dadurch dramatisch an. Zudem werden die Auflagen von Behörden immer umfangreicher und auch der natürliche Konkurrenzdruck erzeugt bei den Betrieben ein Bedürfnis nach mehr Datenqualität und besseren Einblicken in die Abfallströme.

Die Abfallhierarchie - vor vielen Jahren beschlossen - wird inzwischen intensiv gelebt, auch die Kreislaufwirtschaft ist in vielen Bereichen bereits Wirklichkeit geworden. Für die zunehmend vernetzt arbeitende Industrie bedeutet dies, bereits bei der Konstruktion, die später notwendige Entsorgung mit einzuplanen und dann auch entsprechend durchzuführen. Das betrifft etwa Autos, bei denen die Verwendung und die Verwertung von Kompositwerkstoffen bereits in der Konstruktion thematisiert wird. Der Grund dafür ist naheliegend: Komposit-Stoffe lassen sich schlecht trennen und damit auch schlechter recyceln als sortenreine Stoffe.

Entsorgung bereits im Entwicklungsprozess einplanen

Dies betrifft aber auch Gebäude, in deren Plänen bereits alle notwendigen Informationen für einen späteren Abbruch und die Verwendung von Materialien und potentiellen Gefahrstoffen für die Entsorger vermerkt sind. Ebenso wie die Produzenten von Kunststoffverpackungen, die sich bei der Entsorgung von Plastikmüll aus dem Meer engagieren. Zu all dem kommen Industrien, wie beispielsweise die Metallerzeugung, Glas- oder Papierproduktion, welche die wertvollen Wertstoffe bereits heute sammeln und recyceln, um ihre eigene Rohstoffversorgung zu steuern und sicherzustellen.

Die digitalisierte Arbeitswelt ermöglicht es Unternehmen und Behörden in diesem Umfeld immer bessere Leistungen für ihre Kunden und die Gesellschaft zu erbringen. Mobile Geräte, die direkt mit dem zentralen ERP verbunden sind, stellen dabei eine reibungslose Kommunikation zwischen Zentrale und Fahrzeug sicher. Dadurch können alle Aufträge einfach übertragen und flexibel an eventuell geänderte Umstände angepasst werden. Direkte Rückmeldungen aus den Fahrzeugen erlauben wiederum eine schnelle Reaktion und so die direkte Einflussnahme auf Prozesse.

Bessere Entscheidungen durch verknüpfte Daten

Dazu kommen Techniken wie beispielsweise Predictive Maintenance. Im Rahmen dessen werden die Erfahrungen von zahlreichen Anwendern von Maschinen, Geräten und Fahrzeugen verbunden und daraus Wartungsvorschläge abgeleitet, welche die Bereitstellung von Ersatzteilen und Reparatur- oder Wartungsressourcen vorausschauend – also bereits vor einem Vorfall - ermöglicht. Mit Power BI lassen sich Daten aus verschiedenen Bereichen sammeln, verknüpfen, auswerten und darstellen. Dadurch können Entscheidungen schneller und besser vorbereitet werden. Das Internet der Dinge (IoT) schafft wiederum Verbindungen zwischen Hardware und Software.

So können zum Beispiel Müllcontainer den Füllstand melden. Im ERP lassen sich Entsorgungsaufträge erstellen und mittels Optimierungslösung können die Entleerungstouren effizient geplant und dadurch die optimierte Verwendung von allen Ressourcen sichergestellt werden. Die direkte Kommunikation mit Endkunden und Business Partnern über Webplattformen ermöglicht wiederum die Umkehrung der Auftragserfassung. So können Kunden unter anderem direkt Container für Entsorgungsaktivitäten buchen und Entsorger diese gebuchten Aufträge finden, bestätigen und bearbeiten. Die Abrechnung erfolgt dann wieder zentral, unbemerkt im Hintergrund, über ein verbindendes ERP System.

Mit dem richtigen Partner starten

Für Unternehmen, welche die Möglichkeiten der Digitalisierung ergreifen und gemeinsam mit ihren Partnern neue Lösungen entwickeln, bieten sich heute zahlreiche neue Optionen und Geschäftsmodelle. COSMO CONSULT ist ein Partner der Entsorgungsindustrie, der mit führender Technologie und Consulting-Stärke die Digitalisierung möglich macht. Zahlreiche Kunden und Partner arbeiten gemeinsam, um diese neuen Möglichkeiten zu nutzen und erfolgreich auf dem Markt einzusetzen.

 

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Über den Autor: Stefan Riedl

Stefan Riedl ist Partner Manager & Senior Sales Consultant bei COSMO CONSULT in Steyr (vormals FWI Gruppe). Seine berufliche Laufbahn begann als ERP-Consultant. Er hat in zahlreichen Implementierungsprojekten die Systeme BaaN, IFS und Axapta bei internationalen Firmen eingeführt und betreut. Als langjähriger Projektmanager hat er große Projektteams gesteuert und Projekte erfolgreich abgeschlossen. 

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